Am 20. März 2019 fand erstmalig die Verleihung des Digital Impuls Awards, im Beisein von Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck, in der k47.wien day & night lounge, statt. Ein Preis, der von der Tageszeitung „Die Presse“ und Drei Business ausgelobt wurde.
Digitalisierung ist schon lange keine Zukunftsvision mehr – wir befinden uns vielmehr mitten im Prozess. Der Zenit ist jedoch noch lange nicht erreicht. Es ist essentiell, Digitalisierung und ganz besonders digitale Technologien (z.B.: Block Chain oder Cloud Computing) als Chance für ein nachhaltiges, ökonomisches, wissenschaftliches und kulturelles Wachstum und als wirkungsvolles Instrument zur Erzeugung von gesellschaftlichem sowie wirtschaftlichem Mehrwert wahrzunehmen. Vor allem Unternehmen sind dazu angehalten, sich nachhaltig mit Digitalisierung sowie digitaler Transformation auseinanderzusetzen und Mittel und Wege zu finden, diese positiv einzusetzen.
Zusammen mit Drei Business hat „Die Presse“ daher den Digital Impuls Award ins Leben gerufen. Ziel dahinter war es aufzuzeigen, inwiefern die Digitalisierung bereits in der österreichischen Unternehmenslandschaft Fuß gefasst hat bzw. wie Unternehmen die Herausforderungen, die mit der zunehmenden Digitalisierung einhergehen, handhaben. Bis zum 18. Jänner 2019 hatten also österreichische Unternehmen die Gelegenheit, Projekte zum Thema Digitalisierung bzw. „digitaler Transformation“ einzureichen. Primär ging es darum, praxistaugliche Anwendungen und Umsetzungen einzureichen, die den unternehmerischen Alltag und die Unternehmensprozesse nachhaltig positiv beeinflussen. Bei der Einreichung für den Digital Impuls Award wurden sowohl bereits umgesetzte als auch in Umsetzung befindliche und geplante Vorhaben berücksichtigt.
opta data wurde 1970 in Linz gegründet und zählt mitunter zu den am längsten bestehenden IT Unternehmen in Oberösterreich. Bereits seit Jahren führt opta data die elektronische Abrechnung mit den Krankenkassen für sämtliche Leistungserbringer aus dem Gesundheitswesen durch. Digitalisierung und digitale Transformation sind daher Bereiche, mit denen das Unternehmen unentwegt konfrontiert ist. Einerseits ist opta data immer wieder damit beauftragt neuartige Lösungen zu entwickeln, andererseits beschäftigt sich das Unternehmen aber auch intensiv mit der Umsetzung von praxistauglichen Anwendungen, die die unternehmensinternen Prozesse verbessern und effizienter gestalten sollen. Genau um diese Aspekte ging es auch in dem Projekt, dass opta data zum Digital Impuls Award eingereicht hat.
Jeder Mitarbeiter in einem Unternehmen verfügt tendenziell über ganz spezifisches und vor allem spezialisiertes Wissen. Der Grundgedanke, der hinter dem Projekt steht, ist dieses Wissen zu sammeln, zu strukturieren und in eine digitale Form umzuwandeln. Als ideale Plattform zur Umsetzung der Idee erwies sich die betriebsinterne Informationsplattform – das opta data Wiki (Unternehmenswikipedia). Eine Plattform, die dazu genutzt werden kann und soll, Wissen und Prozesse zu dokumentieren, zu teilen und lebendigen, regen Austausch von Expertise und Ideen zu intensivieren und zu forcieren.
Diese Initiative erlaubt es uns einerseits das gesamte interne Wissen, zur Unterstützung der täglichen Arbeitsprozesse, strukturiert festzuhalten und andererseits auch den Einstieg für neue Mitarbeiter zu erleichtern. Eine gesammelte und strukturierte Übersicht über Arbeitsabläufe, Konzepte und Erfahrungen von Kollegen ermöglicht einen reibungslosen Arbeitsbeginn. Die Nutzung der unternehmenseigenen Wikiplattform führt zu erheblichen Erleichterungen im unternehmerischen Alltag, erlaubt es uns effizienter, fehlerfreier und qualitativ hochwertiger für unsere Kunden zu arbeiten und trägt somit zu einer langfristigen Qualitätssteigerung bei.
Die interne Wissensplattform erwies sich also als perfektes Projekt, für eine Einreichung zum Digital Impuls Award.
Aus insgesamt über 100 Einreichungen in zwei Kategorien, KMU´s (Jahresumsatz <10 Mio. Euro) und Großunternehmen (Jahresumsatz >10 Mio. Euro), wurden von einer hochkarätigen Jury (bestehend aus Dietmar Rößl, Vorstand des Instituts für KMU-Management an der WU Wien, Andreas Tschas, Leiter der Digitalisierungsagentur, Jan Trionow, CEO von Drei und Herwig Langanger, Vorsitzender der Presse-Geschäftsführung) die Gewinner ermittelt. Die Moderation der Abendveranstaltung übernahm Eva Komarek (General Editor für Styria Trend Topics). Bundesministerin Margarete Schramböck eröffnete die Veranstaltung.
Zu Beginn der Preisverleihung stimmte Digitalisierungsministerin Dr. Magarete Schramböck mit einem Impulsvortrag auf das Thema Digitalisierung in Österreich ein. Digitalisierung bzw. im Speziellen digitale Transformation müsse heute gut gemanagt werden, um nachfolgende Generationen neue Chancen zu eröffnen, so Schramböck. Im Zuge ihres Kurzvortrages stellte sie zudem diverse Initiativen des Bundesministeriums vor, die sich nachhaltig und intensiv mit der Digitalisierung in Österreich auseinander setzen.
In jüngerer Vergangenheit wurde beispielsweise mit der Digitalisierungsagentur ein Instrument entwickelt, das den Fortschritt von KMU´s begünstigt, vorantreibt und als zentrale Plattform (für Wissen und Projekte) für Digitalisierungsmaßnahmen dienen soll. Die Digitalisierungsagentur vernetzt und koordiniert sowohl Stakeholder als auch Akteure und dient als Anlaufstelle für KMU´s, um die richtigen und notwendigen Zugänge und Netzwerke zu finden. Sogenannte Innovation Hubs in jedem Bundesland übernehmen die direkte Vernetzung vor Ort.
Zudem wurde die Plattform fit4internet (Verein zur Steigerung der digitalen Kompetenzen in Österreich) präsentiert. Prinzipiell handelt es sich hier um einen digitalen Selfcheck, der Mitarbeiter von Unternehmen dabei unterstützt zu eruieren, wo sie bereits sehr versiert sind bzw. wo noch Nachholbedarf besteht. Basierend auf diesem Check werden Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vorgeschlagen, die dazu dienen die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter zu verbessern. Von großen, etablierten Unternehmen werden schließlich Schulungen und Online Trainings zur Verfügung gestellt.
Eine weitere Initiative des Bundesministeriums ist das Digitale Amt. Diese App ermöglicht, rund 1 Mio. Stunden an Amtswegen pro Jahr zu vermeiden. Die Voraussetzung für die Nutzung der App ist neben der Handy-Signatur (kann bei Registrierungsstellen wie beispielsweise Finanzämtern, Gemeinden oder GKK´s beantragt werden), ein Smartphone und ein Zweitgerät, z.B.: Tablet oder Laptop. Das Digitale Amt bietet die Gelegenheit Meldebestätigungen (An- bzw. Abmeldungen) oder auch einen Strafregisterauszug völlig autonom auszudrucken. Zudem wird man beispielsweise direkt aus dem System über das Ablaufdatum des eigenen Passes erinnert.
Ziel der regierungsseitigen Maßnahmen hinsichtlich digitaler Transformation soll sein, Österreich im internationalen Vergleich weiter nach vorne zu katapultieren und im Speziellen KMU´s dabei zu unterstützen, ihre Produktivität zu steigern, ihre Kosten zu senken, neue Umsätze zu generieren, in die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter zu intensivieren und international erfolgreich zu werden.
1.Platz: Scarletred Holding GmbH
Das wiener Gesundheits-Start-Up macht es möglich, farbliche und strukturelle Hautveränderungen objektiv mittels App (Medizinprodukt Scarletred Vision) zu beurteilen. Die gesammelten Daten werden schließlich zu Analysezwecken an eine Onlineplattform weitergeleitet.
2.Platz: DocLX City Card Solutions Gmbh
Mit ihrem Projekt „Digitale Vienna City Card“ belegte das IT-Software-Dienstleistungsunternehmen den 2. Platz beim Digital Impuls Award. Es handelt sich hierbei um ein umfassendes Kartenverwaltungssystem mit benutzerfreundlichen, digitalen Lösungen.
3.Platz: t-matrix solutions GmbH
Als IoT-Plattform sorgt diese digitale Lösung für den effizienten Einsatz von Streufahrzeugen im Winter. Es werden Daten aus Sensoren der Straße, der Luft und den Streu-Fahrzeugen in Echtzeit übertragen und analysiert.
1.Platz: LexisNexis Verlag ARD Orac GmbH & Co Kg
Bei dem Siegerprojekt aus der Kategorie „Großbetriebe“ handelt es sich um ein „Google“ für Juristen, das bei der täglichen Recherche nach Gesetzestexten und Urteilen unterstützt. In Form einer smarten NLP-Lösung (Lexis Smart Scan) wird der zeitliche Aufwand in Sachen Rechtsrecherche deutlich verringert.
2.Platz: Wiener Staatsoper GmbH
Das Projekt „Digitale Noten“ konnte in dieser Kategorie den 2. Platz erringen. Eine mit Blockchain-Technologie gesicherte Plattform ermöglicht Opernhäusern, Orchestern, Ensembles und Musikern ihre Noten zu beziehen sowie Musikverlägen ihre Musikkataloge zu präsentieren.
3.Platz: Constantia Flexibles Group GmbH
Der Preisträger ermöglicht mit dem Projekt „Constantia Interactive“ Verpackungen mit digitalen Inhalten zu verknüpfen und einen Content-Channel für Endverbraucher bereitzustellen. Mittels Smartphone werden Produkt-Verpackungen gescannt, um schließlich unterhaltende oder edukative Augmented-Reality-Inhalte zu liefern.
Die mit Spannung erwartete Preisverleihung und Ehrung von Österreichs „Digital Champions“ war ein voller Erfolg. Trotz knapp verpasster Auszeichnung für opta data, eröffnete sich die Möglichkeit mit Experten aus der Branche über aktuelle und auch zukünftige Digitalisierungsprojekte in Österreich zu diskutieren. Das Ziel des frisch ins Leben gerufenen Digital Impuls Awards, erfolgreiche Digitalisierungslösungen und Best-Practice-Beispiele vor den Vorhang zu holen und die besten Impulse und Projekte auszuzeichnen, ist zur Gänze gelungen – wir gratulieren zur erfolgreichen Veranstaltung und freuen uns bereits auf viele weitere digitale Projekte beim nächsten Digital Impuls Award!